BAUSTELLE

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Fe
Gustl ist krank
03.02.2019 19:19

Heute Morgen sind wir mit einem großen Schreck aufgewacht. Gustl konnte hinten links nicht mehr laufen. Er ließ das linke Bein einfach hängen, als wäre es nicht seines. Nach einiger Zeit, das Kaffeewasser war noch nicht heiß, konnte er auch mit dem anderen Bein nicht mehr laufen. Es funktionierten nur noch die Vorderläufe.

Obwohl es Sonntag war versuchten wir unseren Tierarzt zu erreichen. Der uns aber mitteilen ließ er wäre in einer OP und hätte keine Zeit. Wir riefen noch einige andere Tierärzte an aber keiner hatte Zeit für uns. So mussten wir mit ansehen wie auch nach und nach die Vorderläufe versagten. Nachmittags war Gustl vollständig gelähmt und konnte gar nicht mehr laufen.

Wir suchten uns im Internet eine deutsche Tierärztin in San Bernadino heraus. Diese Kontaktierten wir und erzählten ihr was wir feststellten. Die Ärztin war wohl auch in einer Op aber sie nahm sich unserer an und half uns erst mal, für den Moment, mit Rat weiter.

Am anderen Morgen fuhren wir dann schnell, da Gustl auch seinen Kopf nicht mehr richtig halten konnte und seine Zunge nicht mehr unter Kontrolle hatte, zu unserem hiesigen Tierarzt. Der sollte uns nun auf die Schnelle helfen. Wir dachten, wenn er auch Gustl nicht gesund machen kann, dann aber doch erst mal helfen. Aber weit gefehlt. Der hiesige Tierarzt schloss Gustl am Tropf an, was nicht schlecht war, aber untersuchte ihn sonst nicht weiter und meinte der Hund hätte eine Lungenentzündung. Das war uns nun ganz und gar nicht schlüssig. Zumal er den Hund weder abgehorcht hatte noch Blut oder Urin untersucht hatte. Das war wohl nichts! Abends riefen wir noch die Tierärztin in San Bernadino an und machten direkt für den nächsten Tag einen Termin.

Nun folgte eine sorgenvolle Nacht um einen schwerst Pflegefall.

Am nächsten Morgen waren wir um 08:00 Uhr auf der Ruta 2 in Richtung San Bernadino unterwegs. Die junge Tierärztin erwartete uns. Sie nahm äußerst professionell den Patienten in Empfang und zapfte ihm Blut und Urin zur Analyse ab. Anschließend legte auch sie Gustl direkt an den Vitamintropf. Der sollte nun 5 Stunden durchlaufen. In der Zeit brachte sie die Urin.- und Blutproben ins Labor nach Asunción.

Nach ca. 3 Stunden später bekamen wir die ersten Ergebnisse. Keine Vergiftung, kein organischer Schaden, auch die Wirbelsäule ist geröntgt worden und für gesund befunden. Gustl ist kerngesund! War es nur die Hitze die ihm zu schaffen machte?

Nun sahen wir uns alle 3 fragend an. Ok, 3 Werte standen noch aus, die sollten aber erst am nächsten Tag vorliegen. Nun war es mittlerweile schon 18 Uhr und wir mussten noch gute 3 Stunden nach Hause fahren. Also machten wir uns mit unserem Patient incl. Tropf auf den Heimweg. Der Tropf lief die Nacht über durch.

Am anderen Morgen hatte Gustl seine Zunge schon wieder etwas unter Kontrolle und sah uns schon etwas klarer an. Sollte ihn tatsächlich „NUR“ die Hitze aus den Schuhen geworfen haben? Sollte es tatsächlich mit etwas Vitamine wieder besser werden?

Gegen Mittag bekamen wir die letzten Werte. Jetzt stand fest was Gustl hat.

Jetzt sollte die brutale Wahrheit zeigen wie nah doch das Schöne und das Hässliche zusammen liegen.

Gustl hatte einen kleinen Herzinfarkt!

Wir waren wie vor den Kopf geschlagen. Es war scheinbar sein Todesurteil. Es war schrecklich.

Das musste verdaut werden.

Nach einiger Zeit, als sich alles etwas gesetzt hatte, riefen wir noch mal bei der Ärztin an. Und fragten sie ob und was es für Möglichkeiten gibt. Sie sagte uns gleich das es NICHT Gustl's Todesurteil sein muss. Es gäbe Medikamente die ihn wieder auf die Beine bringen können. Wir aber später, wenn er sich erholt hat, außerdem noch zur Neurologin und zur Kardiologin müssten und eventuelle neurologische Folgeschäden auszuschließen und um zu sehen wie groß der Schaden an Gustl`s Herz ist und welche Medikamente er in der Zukunft benötigt. Wenn er jetzt wieder hoch käme, hätte er gute Chancen noch einige Jahre mit Tabletten ein schönes Leben zu haben.

Für's Erste verschrieb sie uns 4 Medikamente die Gustl aus der Gefahrenzone holen und die ihn wieder auf die Beine bringen sollten.

Theo fuhr gleich in die Farmacia und besorgte die nötigen Tabletten.

Ok, wir wollen das es unserem treuen Freund wieder gut geht und er noch viele Jahre an unserer Seite das schöne Leben genießen kann. Wir sehen nun gespannt aber doch sorgenvoll in die Zukunft.

Bei der Nachbarin
Tata kuá

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